Toskana 2000: Empoli, Vinci, Pso. dell´Abetone, Poretta, Castiglione, Prato

 

Dieses mal besichtigen wir das Geburtshaus von Leonardo da Vinci. Superstrecken und wunderschöne Panoramen warten auf uns. Mit dem Pso. dell´Abetone bezwingen wir den höchsten Pass der Toskana. Am 18.8. nahmen Petra und ich diese etwas längere Tour unter die Räder.

In Kürze:

Empoli, Vici,  Pistoia, Montecatini, Prunetta, San Marcello, Abetone, Pievepélago, Lama, Camatta, Séstola, Fanano, Lizzano, Crociale, Porretta, Castiglione, Vérnio, Vaiano, Prato, Scandicci, San Casciano

370 km, 8,25 h

Im Detail:

Die ersten paar Kilometer von San Casciano bis Cerbáia verlaufen auf einem Höhenzug. Die Straße führt durch Olivenhaine. Die Schatten der grau-grünen Blätter fallen leider auf die falsche Seite. So spüren wir bereites morgens um halb zehn, wie sich die Wärme in der Kombi sammelt. Bei Cerbáia erreichen wir das Tal des Torrente Pesa. Das sehr hohes Schilf blockiert aber den Blick auf den Bach.

Bei Montelupo halten wir unsGeburtshaus Loenardo da Vincis nicht an die uns gesetzten GPS-Vorgaben und biegen nicht auf die Schnellstraße ein. Seit geraumer Zeit brennt die Reservelampe und die Nervosität steigt. Die letzte Tanke war leider defekt und zwingt uns auf der Landstraße weiter zufahren.

Bei ausreichend Sprit rate ich dazu, die Schnellstraße durch das breitere Tal des Arno zu nehmen. Landschaftlich gibt es nicht viel her und kann so schneller durchquert werden. Bis Vinci reiht sich ein Industriegebiet ans andere. Danach wartet jedoch eine Strecke der Spitzenklasse. So heißt es durchhalten und die wenigen Kilometer einfach runterreißen.

Vinci ist der Geburtsort des Genies Leonardo da Vinci und wird von dieser Tatsache völlig eingenommen. Im alten Ortskern gibt es ein Museum mit vielen nachgebildeten Modellen seiner Erfindungen. Wenige Kilometer außerhalb von Vinci in Anchiano, steht das vermeintliche Geburtshaus des Künstlers. Es wurde 1952 renoviert und kann besichtigt Olivenhain bei Vinciwerden. Durch einen Olivenhain fährt man ein paar Kilometer den Berg hoch zum Haus. Dahinter ist ein Parkplatz. Überhaupt scheint Vinci mitten in einem gigantischen Olivenhain zu stehen. Ringsum auf den sanften Hügeln sind diese Bäume allgegenwärtig.

Die Strecke bis San Baronto und weiter ist eine wahre Panoramastraße. Viele Kurven schlängeln sich am Hang entlang und wunderbare Aussichten auf die Landschaft eröffnen sich dem Auge. 

Erst im Tal des Torrente Stella vor Pistoia werden für kurze Zeit die Kurven weniger. Links und rechts bestimmen Baumschulen das Bild. In Pistoia halten wir uns gleich am Ortsanfang links Richtung Montecatini und fahren auf die Schnellstraße. Nach wenigen Metern kommt aber schon wieder die Ausfahrt. Für kurze Zeit kämpfen wir uns durch Industriegebiete bis wir Montecatini erreichen. Hier den richtigen Weg zu finden ist schwer. Das Tracklog zeigt, auf welchen Umwegen wir auf die SS633 kamen. Ein Tipp: folgt denMte. Malore u.  Libro Aperto östlich des Abetone Wegweisern nach Nievole, sobald einer auftaucht, und später denen nach Abetone.

Vorbei an Zypressen und Olivenbäumen kommen wir auf einer kleinen Straße nach Marliana. Teilweise lässt sich bergauf dennoch ganz schön Gas geben. Die zunehmende Höhe und der Schatten der Bäume sorgen für angenehme Temperaturen, die Kurven für Fahrspaß. Nach San Marcello sinkt deren Anzahl kurz. Aber bereites nach Ponte Sestaione beginnen die ersten Kehren hoch zum Abetone-Pass. Nicht nur die Straßenführung erinnert an einen Alpenpass, sondern auch die vielen (Ski-)Lifte. Der Pass liegt auf einer Höhe von 1388m. Bis hinunter nach Faidello haben wir eine super Fahrt. 

Bis Lama wird die Strecke nicht weniger langweilig. Ganz im Gegenteil. Positiv der geringfügige Verkehr auf der Strecke. Den ersten Abzweig nach Sestola überfahren wir. Erst die zweite Möglichkeit ist die Richtige. Scharf rechts (fast in einer Art Kehre) biegen wir ab. Die Straße wird etwas schmäler und etwas holprig. In einer Vielzahl von Kehren verlieren wir schnell an Höhe. Die Wärme dringt in unsere Klamotten. 

Bei LamaSpäter in Bocchiaraso (?) fahren wir an der Stopp-Stelle links Richtung Fanano/Lizzano. Durch Fanano bleiben wir auf der Hauptstraße. Erst etwas nach dem Ort halten wir uns rechts nach Lizzano/Trignano. Durch viele Kurven mit grippigem Belag lassen wir es fliegen bis nach Silla. Die Wegweiser zeigen die Richtung nach Porretta. Ab da folgen wir den Blechtafeln nach Pistoia. Knapp zweieinhalb bis drei Kilometer nach Poretta heißt es aufpassen. Bei einer Bushaltestelle geht es links auf eine kleine Straße ab nach Badi und Suviana. Diese nehmen wir. Nach der Staumauer am Lago di Saviana halten wir uns rechts Richtung Castiglione.

Nach Baigno trafen wir auf zwei Einheimische. Einer voraus mit einem Auto, der andere hinterher mit einem Motorrad. An einer Steigung mit noch drei, vier Dosen und einem Wohnmobil packten wir den ganzen Haufen vor einer Kehre. Irgendwann später in einem Weiler kennen beide einen Schleichweg und befanden sich wieder direkt vor uns. Naja, was soll ich sagen? Bis zum Lago Brasimone ging'sLago di Saviana dann halt ab wie auf der Flucht. Das war ein Ritt! Danach bogen beide in eine andere Richtung ab, während wir ja nach Castiglione wollten.

Der Lago Brasimone ist ebenfalls künstlich aufgestaut. Wir kommen kurz an der Staumauer vorbei.

In Castiglione geht's auf der SS325 rechts weiter nach Prato. Die Strecke ist anfangs prima. Nach Vernio, spätestens nach Vaiano spürt man die Nähe zu den Ballungszentren Prato, Florenz und Pistoia. Der Verkehr wird deutlich dichter und die Anzahl der Ortschaften nimmt zu.

Vor Prato fährt man am besten auf die Schnellstraße Richtung Firenze und dann auf die Autobahn. Die Maut bis zur Anschlußstelle Certosa betrug zwei oder drei  Mark. Jedenfalls war es nicht die Welt.

Fazit: Die Tour machte uns sehr viele Freude. Angenehm kühle Höhen und heiße Täler werden auf ideale Weise mit Kehren und Kurven verbunden. Empfindliche Fahrer mit Supersportlern sollten jedoch auf "roten" Hauptstraßen bleiben. Auf kleinen Straßen wird es -- das gilt für die gesamte Toskana -- schnell mal holprig. Ich selbst fahre aber gerne auch solche Strecken, weit ab vom normalen Verkehr.