West- und Seealpen 2004: Aosta, Kl. S. Berhard, Glandon, Croix da Fer, Galibier, Lac Du Chambon
In Kürze:
SS26 – Col de Petit San Bernard (2188m)
La Rosiere (1850m)
N90 – Bourg St. Maurice – Moûtiers - La Lécherère
(Richtung Albertville)
D94 – Col-De-Madeleine (1984m)
D94 – Sainte-Marie-De-Cuines (Suche nach Tankstelle
bis St. Jean de Maurienne)
D927 – Col du Glandon (1924m)
Col de la Croix da Fer (1778m)
Col du Mollard (1638m)
D906 – Col du Telegraphe (1600m)
Col du Galibier (2642m)
Col du Lautaret (2058m) / Westrampe
D902 – N91 - Lac Du Chambon
F-Lac Du Chambon vor Le Freney-D’Oisans (Hotel
Du Lac)
ca. 320 km
Im Detail:
Das Frühstücksbuffet ist etwas spärlich. Wurst gibt es aus der originalen Plastikverpackung, dazu eingeschweißten Zwieback und etwas Brötchenähnliches in wohldefinierter Dosage. Das Heimatwetter der letzen Tage war einfach Schrott. So hatten wir alle etwas Bammel, es könnte uns die Tour vermiesen. Aber Petrus fährt vielleicht auch Motorrad und wir starten in einen wunderschönen und bereits gut warmen Sonntagmorgen. Durch das schöne Aostatal ziehen wir westwärts Richtung Courmayeur; den schneebedeckten Mont Blanc meist direkt im Blickfeld. |
|
Natürlich verschwinden wir nicht im Tunnel, sondern wenden uns lieber bei Pré-Saint-Didier dem kleinen St. Bernhard zu. Wobei: So klein ist der nun mit seinen 2188 m auch wieder nicht. Anfangs ist die Straße etwas schlecht, aber das gibt sich schnell. Wir wechseln von Italien nach Frankreich und landen nach einigen Kehren dem La Rosèré hinunter in Bourg-Saint-Maurice. Hier fahren wir weiter nach Moûtiers |
|
Auf der N29 geht es nach La Léverère und weitere eineinhalb Stunden später überfahren wir den Col de la Madeleine. In La Chambre erinnert die Reservelampe ans Tanken. Also befrag’ ich mal das Navi. Aha, in Saint Marie de Cuines gibt's Stoff. Da müssen wir auf dem Weg zum Col Du Glandon sowie durch. Die Tankstelle war gleich gefunden. Aber: Nix Benzin; der blöde Automat schreit nach nationalen Kreditkarten. Einen Tankwart gibt es heute am Sonntag nicht. An der nächsten Tanke neben dran herrscht offensichtlich schon seit geraumer Zeit Ebbe. Nach einigem Nachfragen bei der Bevölkerung müsste sich die nächste Benzinquelle in Saint Jean de Maurienne befinden. Das GPS fand auch gleich den vermeintlichen Standort. Also, auf geht’s. Sch..., da gibt's wieder keine Kasse und ausschließlich Diesel. War da nicht vorhin eine Esso-Tafel? Also noch etwas im Städtchen rumgurken und siehe da! Tankstelle mit Benzin, laufenden Säulen und wirklich hübscher Verkäuferin im Shop. Erstmal aufatmen, tanken, zahlen. Dann Getränke holen, zahlen. Dann Happa holen, zahlen. Dann Toilette, nicht zahlen. Aber noch einen letzten Blick zur Kassiererin. 20 km Umweg für Sprit. |
|
In Zukunft also lieber rechtzeitig tanken. Auf den Passstraßen schafft Bernds Karl-Dall rund 320 km und Dirks Pan dank Sozia auch nicht viel mehr. Tankstellen sind in Frankreich deutlich dünner gesät als hierzulande. Es verteilen sich schließlich auch weniger Einwohner auf einer größeren Fläche. Also wieder zurück nach Saint Marie de Cuines und hoch zum Col du Glandon auf 1924m. Zehn Minuten später sind wir auf dem Col de la Croix de Fer auf 2067m. Anschließend wieder runter nach Saint Jean de Maurienne. Die Zeit lässt es nicht zu, noch mal die Tankprozedur zu starten. Schade! |
|
Also weiter nach Saint Michel de Maurienne und Rechtsschwenk, die 1566m hoch zum Col de la Telegraph. Anhalten, Fotos machen? Nein, gleich weiter. Schließlich wartet das Highlight des Tages: der Galibier, der Wüstenpass. |
|
Gegen 16 Uhr sind wir an der Abzweigung: Passhöhe oder Tunnel? Viel wächst hier auf 2700m nicht mehr. Schon bei der Auffahrt liegen vor uns mächtige „Schotterhänge“. In Schatten liegenden Furchen leuchtet der Schnee. Beeindruckend. Hinter der Passhütte wird noch der Radlader mit Schneeketten und das Stromaggregat begutachtet. Eingeweihte wissen warum. Dann geht’s abwärts zur Westrampe des Col du Lautaret. Die Passhöhe erwischen wir nicht mehr ganz. |
|
Flott kommen wir auf recht guter Straße durch ein paar volle Feriendörfer hinunter über den Combe de Maleval zur Barrage du Chambon. Bis zu unserem geplanten Tagesziel Bourg-D’Oisans sind es noch rund 15 km. Vor uns an der Kreuzung nach Les Deux-Alpes das Hotel Jupiler. Leute sitzen an der Straße und haben was zu trinken. Kein Halten mehr. Absitzen. Zimmer frei? Ja! Runde Bier! Zisch! Runde Bier! Essen? Nein, heute ist das Restaurant geschlossen. Ahhhrgl! Dirk und seine Frau – beide der Landessprache nicht ganz unbedarft – starten noch einen Versuch. Also Sandwiches können wir haben. Na geht doch – wenigstens zur Not. Wie viele jeder möchte? Zwei! |
|
Also erstmal raus aus den durchgeschwitzten Klamotten, duschen und ab ins Restaurant. Toll, die beiden Sandwiches sind ja ein ganzes mit Wurst, Schinken und Salami belegtes, in der Mitte geteiltes Baguette. Dazu noch etwas Tomaten und die geschmacklich gewöhnungsbedürftigen Salzgürkchen. So kommen wir an diesem Abend zu unserem - 6 Euro pro Person - günstigsten französischen Menü der Tour und das letzte Mal zu grad’ noch erschwinglichen Fassbier in Halblitergläsern. |
Copyright 2004-2006, Harald Meyer, 96193 Wachenroth. Letzte Änderung 11.11.06