Trentino 2001: Ledro-See, Tione, Pso. Durone, Spormaggiore, Trento, Mte. Bondone, Ronzo-Chienis, Riva
In Kürze:
Ledro-See, Storo, Roncone, Tione, Passo Durone, Fiavè, Villa Banale, San Lorenzo, Mezzolombardo, Nave, Lavis, Trento, Mte. Bondone, Cimone, Ronzo-Chienis, Arco, Riva
220 km, 5 h
Im Detail:
Leider ist die schöne Bergstraße von Riva zum Ledro-See gesperrt. So bleibt nichts anderes übrig als den etwa 5km langen Tunnel zu nehmen. Nach dem Tunnel warten jedoch bereits die ersten Kurven. Je nach Wochentag und Tageszeit kann die Fahrt bis zum Ledrosee sehr viel Spaß bereiten oder einfach nur nerven. Diesmal um 10.30 Uhr sind verdammt viel Laster, Busse und Schleicher unterwegs. Am Ledrosee halten wir in der ersten Ortschaft, Molina di Ledro, und besichtigen das archäologische Museum. Genauer schauen wir uns den Pfahlbau an.
Etwa 1929 kamen hier nach einer Absenkung des Wasserspiegels die Reste ein Pfahlbausiedlung zum Vorschein. 1937 begann die Ausgrabung von tausenden von Pfählen einer etwa 4500qm großen Siedlung. Deren Verbindungen und die Hüttenböden waren gut nachvollziehbar. Das Museum stellt einen Teil der gefundenen Waffen und Gebrauchsgegenstände aus.
Nach dem Ledrosee wird der Verkehr dünner, die Fahrt flüssiger. Immer weiter rücken die Berghänge des Valle di Ampola an die Straße. Gegen Ende ist es ein Schlucht. Kehren führen hinab nach Storo ins Valle Giudicarie inferiore. An der SS237 halten wir uns rechts Richtung Trento/Tione. Die SS237 ist quasi eine Autobahn. Eingerahmt von 2000ern führt sie durch kleine Dörfer. Nach Strada verlässt sie schließlich das Tal und wird etwas schmäler und steigt schneller bergan: bis Roncone auf etwa 850m. Ein kleiner See taucht auf, der Lago di Roncone. Nach Bondo erscheint unten im Tal Tione. Nach ein paar Kehren in den Ort halten wir uns immer Richtung Trento.
Kurz nach Tione zeigt rechts ein Schild zum Passo Durone. Ursprünglich wollten wir auf der 237 bis Villa Banale weiterfahren. Aber so toll ist das auch nicht und wir nehmen die Einladung gerne an. Wir halten wir uns nacheinander Richtung Zuclo, Bolbeno, Passo Durone. Hin und wieder ist auch Riva angeschrieben.
Im Wald geht es bergauf. Es ist feucht, riecht nach Pilzen. Nur ab und zu begegnen wir einem Auto. Kaum bemerkt überquert man die Passhöhe bei 1000m. Aus dem Wald draußen sehen wir hinunter auf Cavrasto. Weiter geht's bis zur 412 immer Richtung Riva. Erst in Fiavè halten wir uns links Richtung Ponte Arche. Vor uns ein weites Tal, links und rechts Häuser am Hang.
Nach Maisfeldern erreichen wir bei Ponte Arche wieder die SS237 und halten uns rechts Richtung Trento. Wir sind wieder im Val Giudicarie und dem Fluß Sarca. Vorbei am Thermalbad Comano geht's zickzack an der Felswand entlang. Auf der linken Seite die Sarca, auf der rechten der Hang. Kurz danach bei der Brücke biegen wir ab Richtung Villa Banale/Stenico und fahren über die Schlucht. In Villa Banale heißt es geradeaus halten und nicht nach Stenico abbiegen. Was dann kommt ist einfach super! Sowohl was die Landschaft als auch das Fahren an geht. Wunderschöne Kurven reihen sich bis San Lorenzo aneinander. Die Kurven werden danach etwas enger. Die Straße hängt im Fels. Kurze Tunnel, Galerien und Felsüberhänge wechseln sich ab.
Vor dem satt grünen Lago Molveno wird die Straßenführung wieder etwas gemäßigter. Es lohnt sich auf dem Parkplatz vor dem Ortseingang einen Fotostopp einzulegen, bevor es Richtung Andolo und Spormaggiore weitergeht.
Nach den Kehren hinter Spormaggiore fahren wir an der Kreuzung geradeaus und an Weinfeldern vorbei weiter nach Mezzolombardo. Hier halten wir uns nach einer Agip-Tankstelle rechts nach Nave/San Rocco. Hinter einer kleinen Brücke kommt Nave San Felice. Achtung: Nach der Brücke steht man etwas unvermittelt zwischen den Schranken eines Bahnüberganges!
Weiter geht's nach Trento und am Kreisverkehr wieder nach Riva und Bondone. Diesmal nehmen wir die zweite Abbiegung zum Bondone über Sopramonte. Der erste Abzweig führt über Sardagna dorthin. Die Strecke ist anfangs etwas flotter zu fahren als die erste Variante. In Vanese fordert die ersten Kehre etwa Respekt. Sie ist kaum als solche auszumachen.
Nach einer wahren Kurvenorgie kommt der höchste Punkt des Bondone. Kurz danach erscheint linker Hand das Refugio Ziate mit einem Parkplatz. Hier biegen wir ab nach Rovereto.
Über ein Ministräßchen -- kein Vergleich zur Piste zuvor -- geht's durch Wald über Serpentinen bergab. Ab und zu bietet sich ein toller Ausblick hinunter auf die Plantagen und Häuser im Etschtal. Die Felder dort sehen von hier aus wie gekämmt. Jedes Feld in eine andere Richtung. Nach Zuvelo biegen wir rechts ab zum Lago di Cei und halten uns danach an der Kreuzung Richtung Ronzo-Chienis.
Die Bezeichnung Lago ist etwas übertrieben. Es ist mehr ein verkrauteter Ententümpel. Eine Besichtigung lohnt nicht. Zumal man nicht direkt an die Lache fahren kann, sondern dahin latschen muss.
Mitten in Ronzo-Chienis geht's spitz rechts ab zum Monte Velo. 24% Steigung und verdammt enge Kehren führen hoch. Kurve an Kurve führt das Sträßchen durch Wald. Irgendwann vor dem Hang gabelt sich die Straße rechts zum Monte Velo und links nach Arco. Wer will, kann rechts hoch zur Refugio fahren, einem Radfahrer-Treff.
Weit unter uns sehen wir Arco. Und wieder treffen wir auf eine Kehrmaschine mit den bekannten Problemen des Überholens. Es kostet zu viele Nerven zu Überholen. Der linke Koffer würde schon über den Abhang, hängen, der Fuß träte ins Leere. Also etwas Warten auf eine Ausweichstelle.
Die letzten Kehren vor Arco vernichten noch mal richtig Höhe und es wird wieder sehr warm. Riva erreicht man schließlich wieder über eine der vielen vorhandenen Möglichkeiten.
Fazit:
Der erste Tourteil ist flott zu fahren und auch von Anfängern leicht zu bewältigen. Die kleinen Sträßchen nach dem Bondone sollten aber geübten Fahrern vorbeihalten sein. Vor allem der Monte Velo stellt hier Ansprüche. Die Abwechslung der Strecken ist enorm. Von Pisten bis klein-klein ist alles vorhanden.
Copyright 2001-2006, Harald Meyer, 96193 Wachenroth. Letzte Änderung 11.11.06