Trentino 2001: Arco, Trento, Lévico, Pso. Manghen, Castello-Molina, Trento, Mte. Bondone, Torbole
Die Strecken oberhalb des Lago Lévico, der Manghen-Pass, die ganze 612 und schließlich der Bondone sind die Perlen dieser Kurvenkette durch das Trentino. Die Abschnitte dazwischen sind nicht minder kurzweilig, denn Kurven und tolle Landschaften gibt's auch hier satt.
In Kürze:
Arco, Dro, Sarche, Vezzano, Cadine, Trento, Pérgine, Lévico, Borgo, Telve, Passo di Manghen, Castello-Molina, SS612, Capriana, Lavis, Trento, Monte Bondone, Lasino, Dro, Arco, Torbole, Riva
260 km, 5h
Im Detail:
Morgens gegen 8.30 Uhr zwängen wir uns durch das dichte Gewühl von Riva nach Arco. Hier halten wir uns an den Kreisverkehren immer Richtung Trento. Auf dem Weg bis Dro türmen sich links die steilen Felswände des Monte Biaina auf. Danach wird die Strecke entlang der Sarca kurvenreicher. Ein Thermometer zeigt 26 Grad um 9 Uhr. Es verspricht ein warmer Tag zu werden. Nach dem Castello Toblino bietet sich -- etwas bergan -- ein schöner Blick auf den gleichnamigen See. Der Montags-Verkehr hat inzwischen nachgelassen und bis Cadine macht es einfach viel Spaß, die gut ausgebaute Strecke zu fahren.
Durch ein altes Tor kommen wir bergab hinunter nach Trento. Die Straße wird zweispurig und ist optimal zum Überholen. Kurz vor Trento hält man sich erst Richtung Bozen (SS47), später ist Pérgine/Padova angeschrieben. Bei der Ausfahrt "Pérgine Centro" verlassen wir die Schnellstraße und halten uns weiter "Pérgine Centro" und anschließend "Padova/San Cristoforo al Lago". Am Kreisverkehr geht's rechts ab, an einer Agip-Tanke vorbei nach Castello. Kurz danach kommt scharf links der Abzweig Richtung "Panarotta 2002" und wir folgen der weiteren Wegweisung nach Lévico/Panarotta. Das kleine Sträßchen windet sich am Hang -- meist ungesichert -- steil bergan. Später fahren wir so gut wie alleine durch dichten Wald, doch bald haut's uns den Vogel raus: Eine Kehrmaschine schleicht bergan und beseitigt die schmierigen Blätter. Toll! Nur leider ist das Teil fast so breit wie die Straße; überholen nicht möglich. Erst Minuten später bietet sich eine Ausweichmöglichkeit und wir kommen endlich vorbei.
Weiter oberhalb wird die Strecke etwas holprig. Wer also gasen möchte, sollte lieber nicht nach Panarotto fahren, sondern sich immer Richtung Lévico halten. Hier bieten sich schöne, schnelle Kurven vorbei am Lago di Lévico.
Hin und wieder wird ein bewohntes Haus am Hang sichtbar und es geht immer noch steil bergauf. Bei rund 1400 Metern ist Schluss mit dem Höhenflug. Die Wegweisung bringt uns bergab auf einer besser ausgebauten Straße hinunter nach Lévico auf etwa 600 Höhenmeter. Der Ortskern von Lévico ist für den Verkehr gesperrt. Um auf die SS47 zu kommen, hält man sich am besten immer bergab, Richtung Padova. Sobald vor einem ein "Ceramiche"-Betrieb erscheint, heißt es links ab. Bei Novaledo müssen wir kurz bis zur nächsten Ausfahrt auf die SS47 Richtung Borgo. Der Passo Manghen ist dann angeschrieben.
Enge Kehren an abgeholzten Hängen winden sich hoch zur Passhöhe. Die Kühe sind noch leicht zu umfahren. Beim Überholen von Autos jedoch ist man auf den Good Will des Fahrers angewiesen. Ansonsten ist die Straße zu schmal. Erst nach der Passhöhe ändert sich das Bild. Großzügige Kurven entlang des Baches mit riesigen Steinbrocken bringen uns nach Molina. Hier zeigen die Wegweiser erst nach Trento und kurz danach Richtung SS612.
Die SS612 ist eine Kombination aus engem Sträßchen und gut ausgebauter Piste. Kurven satt und tolle Panoramen. Die Menge einheimischer Biker bestätigt dies. Nach Grumés zeigen sich steile Weinhänge an der tiefen Schlucht. Die Weingärten begleiten uns bis Lavis. Manchmal sind die Shiava-Trauben zum Greifen nahe.
Durch Trento halten wir uns immer Richtung Riva. Dabei ist der eine Kreisverkehr fast komplett zu umrunden. An der ersten Möglichkeit folgen wir den Hinweisschildern zum Monte Bondone, einem bekannten Wintersport-Gebiet. Es geht links ab und schon warten die ersten Kehren und eine schöne Sicht über Trento. Jede Menge Kehren und Kurven gibt es bis zur Berghöhe. Bergab gibt es nur noch wenige Tornandi, dafür großzügigere Kurven. Der Bondone ist von Trento aus einfach perfekt. In umgekehrter Richtung machen die vielen Kehren wegen der Bremserei keine so große Freude.
Über Lasino, Cavedino und Drena kommen wir zurück nach Dro. Die Steinwüste mit enormen Brocken zeigt die Reste des Gletschers, dessen Eis und Geröll sich einmal durch das Sarche-Tal wälzten.
Um nicht komplett die selbe Strecke zurück zu fahren, halten wir uns in Arco Richtung Rovereto/Torbole. Am Ortsende von Nago bei der letzten Ampel kann man kurz links abbiegen und hat dann nach zwei drei Häusern einen wunderbaren Blick auf Torbole und den Gardasee.
Fazit: Unsere erste Tour in diesem Urlaub bot tollen Fahrspaß und sollte uns einen guten Ausblick auf die noch kommenden Fahrten geben. Zwei vollkommen unterschiedliche Bergstrecken bieten jedem Fahrertyp etwas: Der Bondone als sehr gut ausgebauter Gas-Pass, der Manghen für den Geniesser. Auch die Strecken dazwischen könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Manghen ist sicher nichts für Anfänger in Sachen Bergstrecken. Ein kehrengeübter Fahrer hat keine Probleme.
Copyright 2001-2006, Harald Meyer, 96193 Wachenroth. Letzte Änderung 11.11.06