Franken VI: Mainfranken, Spessart, Rhön, Haßberge
Die Wochenendtour. Durch Mainfranken geht es in den Spessart, dort weiter in die Rhön und durch die Hassberge wieder zurück nach Eltmann bei Bamberg. Von den Rhönräubern oder den besungenen im Spessart konnten wir keine Spuren entdecken. Wer räuberte, das wir waren wir und zwar jede Menge Kurven.
In Kürze:
Eltmann, Burgwindheim, Aschbach, Handthal, Geiselwind,
Oberscheinfeld, Iphofen, Nordheim, Marktbreit, Sulzfeld,
Kitzingen, Eibelstadt, Großrinderfeld,
Marktheidenfeld, Hafenlohr, Eschau, Mespelbrunn,
Heigenbrücken, Burgsinn, Hammelburg/Diebach, Bad Brückenau,
Wasserkuppe, Hochrhönstraße, Ostheim, Königsberg i.B.,
Ebelsbach, Eltmann
760 km, ca. 14 -15 h Fahrtzeit ohne Pausen
Im Detail:
Die Tour startet in Eltmann bei Bamberg. Der Ort ist über die Autobahn A70 von Bamberg aus leicht und schnell zu erreichen. Ist man auf eine längere Anreise angewiesen, bieten sich in der Umgebung auch genügend Übernachtungsmöglichkeiten.
Eltmann ist ein hübsches Städtchen direkt am Main gelegen. Wir verlassen es am Schwimmbad vorbei in Richtung Trossenfurt/Burgebrach und geraten geradewegs auf sehr hübsche Strecken durch den Steigerwald. Nach Burgwindheim bzw. Schrappach dürfen wir sogar ein paar Kehren fahren. Danach heißt es aufpassen: Mitten im Wald darf der kleine Abzweig nach Wüstenbuch nicht überfahren werden. Über kleine Straßen landen wir auf der Verbindung Schlüsselfeld nach Geiselwind.
Schlüsselfeld wäre ebenfalls ein guter Startpunkt für diese Tour. Von hier aus passen die von mir vorgeschlagenen Rastplätze zeitlich auch noch ganz gut. Auch Klaus, Kiwi und ich starteten zu dieser Tour von Wasserberndorf aus. Das Roadbook beginnt deshalb auch bei dieser Kreuzung.
Bis Großbirkach geht es auf kleinen Sträßchen weiter. Erst nach der Kreuzung nach Ebrach erreichen wir wieder eine größere Straße. Dennoch herrscht auf diesem Höhenzug des Steigerwaldes wenig Verkehr. Der Blick reicht weit ins Land hinein und schweift über die Bergspitzen des Steigerwaldes und nach Norden zu den Ausläufern der Hassberge. Nach einer scharfen Linkskurve führt die Straße steil bergab nach Ebrach. Mitten im Blickfeld die Klosterkirche sowie die ehemaligen klösterlichen Anlagen; heute die Justizvollzugsanstalt Ebrach.
An der B22 im Ort halten wir uns links Richtung Würzburg. Anfangs leicht bergan langweilt die Strecke vielleicht etwas, entschädigt aber bald durch alpine Verhältnisse. In schönen, schnellen Kurven führt sie durch Wald hinab bis Breitbach. Wir kommen in die Weingegend Frankens.
Wen jetzt ein Kaffee oder ein schönes Panorma über die Weinberge locken kann, der sollte, wie im Roadbook angegeben, nach Oberschwarzach abbiegen und nach Handthal fahren. Nach der Ortschaft Handthal geht es links berghoch auf den Stollberg. Dieser ist mit einem selbstgebasteltem Wegweiser angeschrieben. Oben auf dem Hügel ist ein Gasthof. Von dessen Terrasse aus bietet sich ein fantastischer Blick ins Tal. Parkt bitte vor dem "Durchfahrt verboten"-Schild und lauft die restlichen 50 Meter. Der Wirt ist in dieser Beziehung sehr eigen.
Wieder in Oberschwarzach zurück halten wir uns am Ortsende rechts Richtung B22 und überqueren diese. Es warten einige Kilometer auf kleinen Straßen auf uns. Durch eine Reihe kleiner Dörfer sowie Geesdorf und Ebersbrunn erreichen wir Füttersee, kurz vor Geiselwind. Wer in Füttersee zur uralten Kaisereiche will, biegt links nach Ilmenau ab und befindet sich nach wenigen Metern unterhalb des Baumes und muss das kurze steile Stück Feldweg hoch laufen. Ein Bild davon findet ihr bei der Tour Franken I.
Wir kommen wieder zurück auf die Strecke Schlüsselfeld/Geiselwind. Hier biegen wir rechts nach Geiselwind ab. Geiselwind ist bekannt durch die Veranstaltungen des Autohofes Strohhofer und dem Vergnügungspark. Am Ortsende folgen wir der Wegweisung nach Abtswind/Rehweiler.
Die Verkehrsdichte tendiert ab hier gegen Null. Sehr schöne Strecken und Kurven warten auf uns. Wichtig ist, dass wir in Rehweiler den Abzweig links nach Dürrnbuch beim Gasthaus Zehnder nicht verpassen. Bis Oberscheinfeld haben wir sehr abwechslungsreiche Abschnitte durch Wald, offenes Gelände, Täler und Hügel. In Oberscheinfeld selbst fahren wir über die erste größere Kreuzung geradeaus drüber und erst einiges später Richtung Ziegenbach.
Die B286 währt nur kurz. Ein paar Meter vor Birklingen geht's links ab nach Iphofen. Wieder sind wir fast alleine auf einer teilweise neuen Straße unterwegs.
Von Iphofen kriegen wir kaum etwas mit. Kurz hinter dem Ortsanfang folgen wir der Ausschilderung nach Würzburg und am Ortsende fahren wir über den Bahnübergang nach Willanzheim/Hüttenheim.
An hübschen Sträßchen reihen sich bekannte Weinorte auf. Nach Iffigheim und Obernbreit überqueren wir in Marktbreit den Main. Nach der Brücke halten wir uns rechts Richtung Sulzfeld. Rechts der Main und links Weinberge begleiten uns nach Sulzfeld. In der Ortmitte, am Stadttor, ist direkt am Main ein Parkplatz. Mittagessen. Spezialität in Sulzfeld ist die meterlange Bratwurst. Aber: Ein kompletter Meter ist nur was für ganz Hungrige.
Nach dem Essen geht es weiter am Main entlang bis Kitzingen. Hier halten wir uns zweimal links an die Ausschilderung Würzburg/Kaltensondheim. Auf schmaleren Wegen, manchmal etwas holprig, erreichen wir Eibelstadt. Kurz vorm Ort, haben wir einen schönen Blick über das Maintal. Steil geht es bergab und sofort nach der Brücke links weiter auf die B13 nach Ochsenfurt. Bei der nächsten Ausfahrt nach Wintershausen verlassen wir die B13 wieder.
Bis Kirchheim ist es noch etwas flach. Dann nehmen die Bergstrecken wieder zu. Wir verlassen das Maintal. Bei Großrinderfeld kommen wir beinahe ins Taubertal, einer ebenfalls weithin bekannten Weingegend. Auf großartigen, bergigen Strecken erreichen wir das Ufer der Mainschleife vor Würzbug bei Marktheidenfeld. Hier halten wird uns immer Richtung Marktheidenfeld/Hafenlohr. In Hafenlohr biegen wir kurz nach dem Ortsanfang links ab nach Lichtenau. Ab Rothenbuch führt eine wunderschöne Strecke nach durch einen regelrechten Blätter-Tunnel an Lichtenau vorbei nach Rothenbuch. Weiter geht es Richtung Waldaschaff nach Weibersbrunn.
Plötzlich sind wir über die kleine Straße mitten im Spessart gelandet. Das Rauf und Runter nimmt zu, die Kurven auch. Hinter Weibersbrunn fahren wir nach der Autobahnbrücke links und anschließend kurz vor der Anschluss-Stelle Rohrbrunn rechts nach Obernburg/Dammbach. Bergab beginnt ein tolle Fahrt. Nach dem Abzweig links nach Altenbuch steigert sich die Fahrfreude noch um ein Vielfaches. Auf einer supergeilen Strecke mit vielen Kurven und besten Belag kommen wir dorthin. Weiter über Eschau und Heimbuchenthal wird der Spaß nicht minder.
Die nächste Station ist Mespelbrunn. Laufen und Schlossbesichtigung oder gleich nur Kaffee? Ein Blick auf die Uhr entscheidet! Etwa zwei Stunden braucht man noch für die 110 km bis kurz vor Hammelburg zur Übernachtung.
Nach der Pause fahren wir weiter durch Mespelbrunn Richtung Aschaffenburg/Weibersbrunn. Am Ortsende heißt es etwas aufpassen, den richtigen Abzweig nach links zu erwischen.
Weibersbrunn erreichen wir auf derselben Straße, wie zuvor dorthin. Wir biegen aber nicht nach Rothenbuch ab, sondern fahren nach Heigenbrücken. Mitten durch den Spessart bewegen wir uns auf wenig befahrenen Strecken nach Wiesthal, Wiesen, Lettgenbrunn, Burgjoß und Burgsinn.
Leider regnet es stark, so dass wir die schönen Kurven langsamer angehen müssen. Sonst hätte uns die Strecke sicherlich jede Menge Spaß gemacht.
Der erste Fahrtag ist fast geschafft. In Burgsinn halten wir uns Richtung Gräfendorf und Michelau/Weikersgrüben. Wir fahren nicht ganz nach Weikersgrüben. An einer sanften Steigung liegt links ein Campingplatz an der Saale. Zu diesem biegen wir ab und fahren über eine Holzbrücke am Restaurant vorbei, dann rechts auf einer kurzen Schotterstrecke nach Morlesau. Die Schotterstrecke lässt sich über Weikersgrüben -- wenn's sein muss -- auch vermeiden.
In Morlesau kann ich das Hotel Nöth empfehlen. Die Zimmer sind ok, das Essen die Gastwirtschaft sehr gut. Leider häufig ausgebucht. Wir übernachteten diesmal eine Ortschaft weiter im Gasthof Remling. Von außen eher unscheinbar, erwarteten uns ausreichend gute Zimmer für DM 40,-/Nacht, gutes Essen und nette Wirtsleute.
Nach einem umfangreichen Frühstück ging's wieder On The Road weiter über Wartmannsroth nach Bad Brückenau in die Rhön. Petrus hat immer noch nichts für uns übrig. Immer wieder beginnt es nach kurzen "Trockenzeiten" zu regnen.
Nach Staatsbad Brückenau zeigt sich die Rhön durch offenere Strecken als der Spessart. Fährt man durch letzterem meist im Wald, kann man an den Hängen den Rhön schöne Aussichten genießen. Schöne Strecken bringen uns um den Truppenübungsplatz Wildflecken und Gersfeld herum nach Poppenhausen am Fuß der Wasserkuppe gelegen.
Im Poppenhausen halten wir uns vor der Kirche links und danach rechts Richtung Wasserkuppe. Der erste Abzweig ist etwas versteckt gelegen. Schnell gewinnt man auf der gut ausgebauten Strecke Höhe und befindet sich am Gipfel. Die Wasserkuppe ist seit jeher bekannt als Segelflugplatz. Auch Motorflug findet statt. Aus vergangenen Pionierzeiten berichtet das Segelflugmuseum. Die Westseite ist ein wahres Eldorado für Modellflieger. Eine andere Attraktion ist die Sommerrodelbahn. Eine Fahrt sollte man schon absolvieren. Aus Blödsinn vielleicht auch mit geschlossener Kombi und aufgesetztem Helm. Im Selbstbedienungsrestaurant direkt neben neben der Bahn gibt es Essen und Trinken zu akzeptablen Preisen.
An der B284 unterhalb der Wasserkuppe halten wir uns links Richtung Ehrenberg. Nach einem schönen Waldabschnitt geht es an der B278 rechts Richtung Bischofsheim. Flott erreicht man auf einer prima Strecke die B279 vor Bischofsheim. Vor der Brücke fahren wir rechts ab auf die B279 und zwar Richtung Coburg. Nach ein paar Meter fahren wir wieder ab nach Fladungen.
Uns erwartet ein weiteres Highlight des Tages: die Hochrhönstraße. Bei schönem Wetter bietet die Strecke durch ein Hochmoor ein tolles Panorama über die gesamte Rhön.
Nach Fladungen gibt's über Erbenhausen und Willmars noch ein paar Rhönhügel bis Ostheim unter die Räder zu nehmen. Allerdings stellen die Straßen hier die Federung auf eine harte Probe.
Danach lassen die Höhen langsam nach. Hin und wieder erwischen wir ein paar Ausläufer auf den kleinen, aber inzwischen wieder besseren Straßen über Frickenhausen, Bahra und Wargolshausen nach Saal an der Saale.
Auf landschaftlich ähnlichen Wegen kommen wir über Großbardorf und Thundorf nach Maßbach und wieder nach Unterfranken. In Maßbach gibt es am Schloss eine Freiluftbühne.
An der ersten Kreuzung in Maßbach halten wir uns links Richtung Volkershausen. Danach kommt Madenhausen. Die Einkehr im Madenhäuschen ist ein Muss. Das kleine Gasthaus befindet sich neben der Kirche. Den Wirt müsst Ihr einfach kennen lernen!
In Weipoltshausen am Ortsende heißt es aufpassen. Scharf links zweigt die Straße bergan nach Stadtlauringen ab. An der Kreuzung auf offener Strecke halten wir uns rechts und fahren nach Hesselbach, Reichmannshausen, Aidhausen und Kerbfeld. In Reichmannshausen hält man sich leicht links. Sonst kommt man auf direktem Weg nach Humbrechtshausen.
Über Holzhausen erscheint vor uns Königsberg in Bayern. Die Hassberge haben uns wieder. Am Schloss in Königsberg hat man einen schönen Überblick und eine Möglichkeit zum Einkehren.
Auf den Muss-Strecken durch die Hassberge geht's über Alterhausen, Weißenbrunn nach Köslau. Ein fantastischer Abschnitt bis Ebelsbach lässt die Tour ausklingen.
Fazit: Eine super Wochenendtour. Weite Ebenen mit nahezu unerreichbarem Horizont, enge Kurven durch dichte Wälder und steile Bergfahrten kombinieren sich zu einer guten Mischung. Dabei bewegen wir uns meist auf kleinen Straßen, fern des großen Verkehrs.
Copyright 2000-2006, Harald Meyer, 96193 Wachenroth. Letzte Änderung 11.11.06