Dolomiten 2001: Arabba, Bozen, Eggental, Tésero, Falcade, Gosaldo, Zoldo Alto, Livinallongo
Die Tornandi von zehn Pässen und viele weitere Kurven findet Ihr auf dieser Fahrt durch die südlichen Dolomiten. Die Strecken sind seitens der Fahrbahn und den Landschaften äußerst abwechslungsreich. Fantastisch das Eggental mit seinen roten Felsüberhängen.
In Kürze:
Arabba, Pso. Pordoj, Karerpass, Nigerpass, Bozen, Eggental, Pso. di Lavazze, Pso. di Pramadiccio, Tésero, Predazzo, Moena, Pso. di San Pellegrino, Pso. di Valles, Pso. di Rolle, Siròr, Pso. di Cereda, Forcella Aurine, Agordo, Pso. Duran, Forcella Staulanza, Selva di Cadore, Cernadoi, Arraba
280 km, 6h
Im Detail:
Wir starten gegen halb zehn in Arabba. Der gut ausgebaute Pordoj kommt grade recht. Flott kommen wir nach oben und entwickeln dabei wieder das nötige Gefühl für die Maschine. Nur der Teer ist mit Kreide vom Giro delle Italia vollgeschmiert, was kein rechtes Vertrauen in den Grip aufkommen läßt.
Auf der Westseite des Pordoj halten wir uns an der Kreuzung links nach Canazei und dort angekommen weiter Richtung Predazzo. Eingerahmt von Bergen fahren wir auf der 48 -- dem Grande Giro delle Dolomiti -- bis nach Pozza di Fassa. Am Ortsende kommt der Abzweig scharf rechts zum Karerpass, dem Passo di Costalunga. Man hält sich einfach Richtung Bozen. Ein schöne Fahrt bringt uns auf die Passhöhe. Eine Besichtigung des Karersees böte sich an, wir machen aber gleich weiter und biegen nach dem Passübergang rechts ab zum Nigerpass.
Bemerkenswert ist das geringe Verkehrsaufkommen. Besonders erwähnenswert: kein Radfahrer! Eine Schwingung nach der anderen -- keine Kehren -- sorgen für einen wunderbaren Fahrspaß. Erst nach dem Pass gibt es die ersten, leicht zu nehmenden Serpentinen. Unter uns das Tierser Tal, an dessen Hang wir hinunter nach Bozen fahren. Je tiefer wir ins Tal kommen, um so mehr Autos und Motorräder auf dem Weg zur Seiser Alm kommen uns entgegen.
Parallel zur Autobahn halten wir uns Richtung Bozen. Vor der Stadt biegen wir jedoch an einer Ampelanlage links ab ins Eggental, Richtung Karerpass/Ponte Nuova. Das Eggental ist landschaftlich fantastisch. Besonders zu Beginn, wenn sich die schmale Fahrbahn zusammen mit der Ega durch den roten Fels frißt. Beidseitige Überhänge wirken fast wie ein Tunnel. Einfach super toll!
Bei Birchabruck geht's rechts weiter zum Pso. Lavazze/Obereggen und wir bleiben bis hinter dem Pass auf der 620. Diese führt durch Wald auf schönen weiten Kurven und mit guten Belag dorthin. Kurz vorm Pass wird es leicht holprig. Die Passhöhe selbst ist eine Hochebene mit ein paar Hotels, Häusern und einem kleinen See. Vorbei an einer roten Felsmauer geht es wieder bergab. Ein enormer Sturm muss hier gewütet haben. Die Bäume ganzer Hänge sind einfach abgeknickt.
Nach etwa 3 km halten wir uns links auf die 215dir zum Pso. Pramadiccio. Ein paar Hausreihen und Hotels zwängen sich in Stava in einer scheinbar endlosen Kette an die Straße.
Nach den einsamen und kleinen Straßen erreicht uns in Tésore bzw. spätestens in Predazzo wieder dichter Verkehr. Kurz vor Predazzo kommen wir auf die 48 und halten uns danach links nach Moena. Wenig Kurven, dafür etwas mehr Gas. Bei Moena heißt es aufpassen, der Abzweig zum Pso. Pellegrino ist sehr versteckt. Bevor man über die Brücke fährt, geht's rechts ab nach Barken/Navalge (oder so ähnlich).
Schnell führt das Valle di San Pellegrino hoch auf den gleichnamigen Pass. Um diese Jahreszeit ist nicht viel los hier. Einzelne Häuser und Hütten, die wenigsten bewohnt. Die Skisaison ist nun mal gelaufen! Falcade lassen wir links liegen und fahren gleich zum Pso. Vallis und Rolle. Die Straße ist etwas schlechter als zu vor. Klaus und mir gehört die Straße fast alleine. Hin und wieder bietet sich ein schöner Ausblick ins Tal auf Falcade.
An Felswänden vorbei bereiten uns die Kurven Freude. Keine Kehren bremsen den Vorwärtsdrang und erlauben ein schönes Schwingen durch die Radien in eine etwas archaische Gegend mit nur kümmerlichen Bewuchs. Einige Slalometappen bringen uns zur SS50 und zum Pso. di Rolle. Ähnlich setzt sich ist die Streckenführung durch Wald fort zur nächsten Passhöhe. Nur selten werden die schönen Schwünge durch eine Kehre außer Takt gebracht. Bei 1984 Höhenmetern sind wir auf dem Rolle. Bis Siròr bleibt die Strecke wir gehabt. Der Passo di Cereda ist leicht lesbar angeschrieben. Auf den etwas unspektakulären Pass führt eine teilweise holprige Straße. Aufgefrorene Teerstellen gibt es massenweise. Dafür zeigt sich nach dem Pass ein schönes Panorama.
Die nächste Station ist die Forcella Aurine, bis wir kurvenreich Agordo erreichen. Die Fahrbahn über den Pso. Duran ist ebenfalls etwas holprig zu fahren.
In Dont biegen wir links ab zur Forcella Staulanza/Selva di Cadore. Jetzt ist die Fahrbahn wieder 1A. In Selva fahren wir zunächst etwas rechts zum Pso. Giau/Cortina. Später geht es links Richtung Arabba/Pordoj. Gegen halb fünf waren wir wieder im Hotel.
Fazit: Eine sehr schöne Rundreise die einen guten Querschnitt der Dolomiten liefert. Die meisten Pässe gehören zu den etwas unbekannteren und daher weniger befahrenen.
Copyright 2001-2006, Harald Meyer, 96193 Wachenroth. Letzte Änderung 11.11.06