Trentino 2001: Mte. Baldo, San Zeno, Verona, Bosco, Pso. Fittanze, Mte. Baldo

 

Die längste Tour. Gefahren sind wir sie auf zwei Etappen. Sintflutartige Regenfälle und heftigste Gewitter in den Lessinischen Bergen zwangen uns zum Abbruch. Sie ist aber auch auf einmal zu schaffen, wenn nicht getrödelt wird. Nötigenfalls kann nach dem Pso. Fittanze die nochmalige Überquerung des Mte. Baldo über die SS12 abgekürzt werden. Die Fahrt in den Lessinischen Bergen ist einfach zu beschreiben: Supergeil!

In Kürze:

Torbole, Mori, Brentonico, Mte. Baldo, Caprino, San Zeno, Affi, Sant Ambrogio, Verona, Lessinische Berge, Bosco. Erbezzo, Passo Fittanze, Avio, Mte. Baldo, Mori, Arco, Riva

280 km, 8-9 h

Im Detail:

Wir freuen uns, diesmal bereits in Mori dem dichten Verkehr ein Schnippchen schlagen zu können und biegen an der Ampel rechts ab nach Brentonico und zum Monte Baldo. Bereits nach ein paar Meter geht's los mit der Kurverei auf die östliche Begrenzung des Gardasees. Ab und zu liegt eine kleine Ortschaft am Weg. Die Straße ist breit und grippig und reizt zum kräftigen Zug am Gasgriff zwischen den Kehren. Kurze Zeit nach San Giácomo bei der Fahrt über ein Plateau wird die Fahrbahn deutlich schmäler. Wir fahren am letzten Augusttag. Die Bäume tragen ihr rot-buntes Herbstkleid. Deshalb mindert bei den Walddurchfahrten öfters glitschiges Laub die Haftung.Bei Peri unweit des Fittanze

An überhängenden Felsen vorbei fahren wir in einen engen unbeleuchteten Tunnel. Ein schwarzes Loch. Am Ende eine Rechtskurve. Hupen und Schleichfahrt ist ratsam. War gut so! Die Kuhherde dahinter hätte eine Notbremsung ausgelöst. Wir sind jetzt auf etwa 1450m Höhe, der Bewuchs verschwindet, die Gegend wir archaischer und die Temperaturen ziemlich frisch. Am Refugio pfeift der Wind von Westen kommend. Es ist arschkalt. Zwei Monate zuvor waren wir noch froh über den Wind, so heiß war es.  Die Aussicht ist fantastisch!

Kurve an Kurve, Kehre an Kehre erreichen wir Spiazzi und später Caprino. Hier fahren wir erst mal Richtung Garda, später biegen wir nach dem Marktplatz rechts ab nach Lumini. Schmal wird die Straße. Durch Wald geht es bergan. Manchmal zeigt sich ein Blick auf den Gardasee. In Lumini heißt es scharf links abbiegen nach San Zeno.  Hier kommt man unten im Ort auf eine T-Kreuzung, an der wir uns links halten. Vor uns eine Gastwirtschaft mit Biergarten. Von der Terrasse aus bietet sich ein Superblick auf den ganzen Gardasee. Ein toller Standpunkt für ein Foto.

Auf der Höhe erreichen wir Costermano und  folgen der Ausschilderung nach Affi. Dabei biegen wir nicht nach Castelnouvo ab, sondern fahren Richtung Cavaion. Hier geht's am Kreisverkehr geradeaus nach Verona und über die Autobahn nach Sega. Sobald sich die Gelegenheit bietet, wird nach Santo Ambrógio ins Valpolicella abgebogen.

Die Berge haben uns verlassen. Weinplantagen kennzeichnen das Valpolicella, den Ursprung des gleichnamigen Rotweins.

Es dauert nicht mehr lange und wir erreichen Verona. Ich fuhr etwas Sightseeing durch Stadt. Leider goss es wie aus Kübeln. Man sollte sich schon etwas Zeit nehmen und die Stadt erkunden. In Reiseführern finden sich genug Hinweise auf Sehenswürdigkeiten.Zwischen Fittanze und Erbezzo

Im Tracklog findet Ihr eine gekürzte Version der Verona-Durchquerung. Wer sicher gehen will fährt einfach mal gerade aus Richtung SS11/ San Martino und hofft auf einen Wegweiser Richtung Bosco/Erbezzo/Monte Lessini.

Nach einem Industriegebiet kommen wieder Weinberge und schnurstracks die Lessinischen Berge. Schnell bergauf über tolle Kurven durch eine schöne Hügellandschaft naht Bosco. Wir fahren Richtung Erbezzo. Eine kleine Straße über sanfte Hügel -- wie Almwiesen -- quert ein paar Ortschaften. 

Super Panoramen ins Tal bis nach Verona öffnen sich. Einfach eine tolle Landschaft bietet sich dem Auge. Weiter geht's grob Richtung Santa Anna. Nach kurzer Strecke biegen wir rechts ab zum Passo Fittanze. Eine geniale Strecke führt hoch bis zum baumlosen Übergang. Die Kurven sind toll zu fahren, die Straße breit genug und der Belag griffig. Das bleibt so bis hinab zur Refugio Lessini. Dann wird die Straße deutlich schmäler und verschwindet teilweise im Wald. Die Kurvenradien nehmen ab und die Anzahl der Kehren zu. Der Belag wird ebenfalls schlechter, manchmal sehr holprig. Gefälle bis 20% sind an der Tagesordnung. Der erste Gang verhindert ein Bremsenglühen und erlaubt den Genuss des Ausblickes hinunter ins Tal auf Ala.

Unten angekommen geht's an einem Haus vorbei zur SS12. Hier halten wir uns links und biegen bei der nächsten Gelegenheit rechts ab nach Vo Sinistro und fahren rechts über den Bahnübergang nach Avio und später über den Fluss.  Danach ist der Mte. Baldo wieder Teil der Wegweisung. An der Kreuzung mit Stoppzeichen danach fahren wir links. Am Ortsende von Avio geht's rechts ab zum Mte. Baldo.

Anfangs noch flott zu fahren, stellen sich bald die ersten Kehren in den Weg. Ein paar Bäume später und an einem Felsüberhang vorbei beginnt der Bergspaß.

Passshöe FittanzeDer Aufstieg auf den Fittanze ist von Avio sicher schöner, aber schwer zu finden. Dafür haben wir jetzt am Monte Baldo an der Auffahrt Spaß. Das Plateau oben ist bereits von der Anreise bekannt. San Giacomo ist die korrekte Richtung. Die gut ausgebaute Strecke bringt einen schnell hinunter nach Mori.

Der Monte Baldo ist eine Bergkette am venetischen Ostufer des Gardasees. Er reicht von der nördlichen Spitze bis etwa Bardolino im Süden. Die höchsten Berggipfel reichen weit über 2000m hinaus.

Ewas Abwechslung bringt noch der Abstecher über Arco. Dazu fahren wir in Nago am Ortsende nicht geradeaus nach Torbole sondern rechts. Einer der vielen Wege von Arco nach Süden erreicht schließlich Riva.

Im Supermarkt gibt's dann noch mal die Strecken verflüssigt in Form eines Fläschchen Valpolicellas. Wer es nicht so genau nimmt, packt noch einen Soave mit ein.

Fazit:

Die Lessinischen Berge sind ein unbeschreibliches landschaftliches und fahrerisches Erlebnis. Der Mte. Baldo und der Fittanze sind das i-Tüpfelchen. Sein Motorrad sollte man am Fittanze und dem Baldo gut im Griff haben. Ebenso sollte man am Steilhang drei- oder vierhundert Meter nach unten blicken können ohne Höhenangst zu bekommen. Besonders, weil häufig Leitplanken etc. einfach fehlen. Leider sind die Fotos der lessinsichen Berge wegen Regen und Nebels nichts besonderes geworden.